Kategorie Patienten

Das Schmerzmittel

Auf einer Kinder- und Jugendstation.

Eine 16-jährige Patientin kam zu einer Metall-Entfernung nach einem Oberarmbruch. Nach der Operation hatte sie das Schmerzmittel nicht gut vertragen und musste sich daher ständig übergeben. Sie bekam etwas gegen das Erbrechen, was dann auch gut anschlug.

Ein paar Stunden später meldete sie sich aber, da ihre Schmerzen inzwischen doch wieder schlimmer geworden waren. Ich ging zu ihr ins Zimmer, um nach ihrem Befinden zu fragen und sah dabei, dass ihr Freund und ihre Mutter neben ihr am Bett saßen.

Die Mutter meldete sich mit einem russischen Akzent zu Wort: “Meine Tochter hat Schmerzen.”

Ich erklärte ihr, dass sie natürlich ein Schmerzmittel bekommen würde, ich jedoch noch kurz Rücksprache mit dem Arzt halten wolle, da sie das vorherige Medikame...

Das Bekleidungsproblem

Chirurgische Station.

Zu Beginn meines zweiten Ausbildungsjahres sollte ich während eines Einsatzes auf der Chirurgie einer Dame im Bett beim Waschen behilflich sein.

Man hatte mir schon im Vorfeld mitgeteilt, dass sie beidseits unterschenkelamputiert war. Ich ging also voller Tatendrang und ohne Berührungsängste rein ins Zimmer und legte mit den Vorbereitungen los. In ihrem Schrank war ich dann eine längere Zeit damit beschäftigt ihre Kleidung zu suchen und suchte und suchte…

Die Patientin fragte: “Schwester, was suchen sie denn?”
Meine Antwort: “Frau Mustermann, ich kann ihre Socken leider nicht finden.”
Sie: “Och, die müssen da hinten irgendwo sein…”

Nach weiteren gefühlten 5 Minuten gab ich entnervt auf: “Finde ich wirklich nicht, Frau Mustermann!”

Daraufhin schlug sie die Dec...

Der Notarzt

Heute mal wieder was aus dem Rettungsdienst.

Wir wurden zu einem Einsatz gerufen, der Patient hatte versucht, Europaletten zu Brennholz zu verarbeiten.

Beim Aushebeln der Bretter hatte er es geschafft, sich einen Nagel – noch im Brett steckend – mit dem Kopf voraus durch das untere Augenlid unter das Auge zu bohren.

Da der Patient mit dem rund 1 Meter langen Brett im Gesicht nicht transportfähig war, riefen wir den Notarztwagen zur Unterstützung hinzu.

Wir saßen mit dem Patienten vor Ort, um ihn nicht allzu viel zu bewegen, da kam auch schon der Notarzt mit Blaulicht angerast.

Der Notarzt, ein alter Hase, stieg aus und sagte lachend zum Patienten: “Na, das haben Sie ja sicher kommen gesehen.”

Mit dem Nagel und dem Brett im Gesicht fing selbst der Patient an zu lachen...

Nur mal kurz…

Im Altenheim.

Kurz nach der Morgenpflege machen wir immer eine kurze Pause, um mit den Kollegen die neuesten Informationen auszutauschen.

Da das Wetter gut war wollten wir unser Treffen auf dem Balkon abhalten. Eine Kollegin kam schnellen Schrittes daher und wollte auf den Balkon.

Als sie mit einigem Anlauf die Türschwelle überqueren wollte, machte sie die schmerzhafte Erfahrung, dass man Balkontüren besser vorher öffnen sollte.

Dies sorgte bei ihr für eine kleine Beule und bei uns Umstehenden für großes Gelächter.

Eine leicht demente Bewohnerin stand nicht unweit des Geschehens, nahm ihre Brille ab, hielt sie der Kollegin hin und sagte mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht: “Hier, die brauchst dann wohl eher du” :)

Die Pause war perfekt. Jedenfalls für uns. :)

Die Nase

Privatstation.

Ein sehr betuchter Privatpatient klingelt nach seiner Hüft-TEP, um eine Bettpfanne zu ordern.

Da schaut er mich an und sagt: “Schätzchen, Sie sind ja ganz hübsch, aber an Ihrer Stelle würde ich mir die Nase richten lassen. Ich weiß, man verdient in der Pflege nicht viel, aber ich würde Ihnen auch was dazu geben weil Sie immer so lieb zu mir sind.”

Da weiß man doch manchmal echt nicht, ob man lachen oder weinen soll.


Kranke Pfleger meint: Der hätte von mir auch einen “neue Nase” verpasst bekommen…

Post-OP-Routine

Nachtdienst auf einer chirurgischen Station.

Ich übernahm einen Patienten nach einer größeren OP aus dem Aufwachraum. Da er schon im Spätdienst in den OP gebracht wurde, kannte ich ihn nicht.

Wir kamen also in sein Zimmer, ich kontrollierte nochmal seine Verbände und die Infusion. Da fällt mein Blick auf seinen Nachtschrank auf dem mehrere Ausgaben des Playboy lagen.

Ein bisschen verwundert über die Lektüre des Mannes verließ ich das Zimmer.

Kurze Zeit später klingelte es in dem Zimmer: Der Patient wollte seinen Laptop haben, den wir sicherheitshalber im Dienstzimmer eingeschlossen hatten.

Auf meine Frage, was er denn damit so spät noch wolle und ob er sich jetzt nicht lieber ausruhen möchte entgegnete er: “Da sind noch ein paar Filme drauf, die ich mir jetzt gerne anschauen würd...