Kategorie Kollegen

Kaltes Wasser

In der Rehaklinik.

Eine Patientin kam in die Therapieplanung und wollte sich über die Physiotherapie beschweren.

Patientin: “Ihr Kollegin Frau Mustermann möchte ich nicht mehr als Behandlerin haben!”

Ich: “Huch, wieso das denn nicht?”

Patientin: “Mein Vollbad war viiiiel zu kalt. Das habe ich ihr dann gesagt und sie hat mir entgegnet, die Temperatur sei genau richtig, sie hätte genau die vorgeschriebene Temperatur eingestellt. Warum konnte sie nicht einfach das warme Wasser hochstellen? Ich möchte nicht mehr, dass sie mir Vollbäder macht.”

Ich: “Na beruhigen Sie sich erstmal. Ich schau mir mal Ihre Therapieplanung im Computer an und dann sehen wir mal, ob noch ein anderer Behandler frei ist.

Wie ist denn Ihr Name?”

Patientin: “Kaltwasser. Susanne Kaltwasser.”

Und wer in diesem Moment...

Papier und Stift

Nachtdienst auf der Intensivstation.

Ich betreute einen vollständig orientierten Patienten nach einer OP.
Er bekam regelmäßig i.v. Dipidolor-Gaben von mir gegen die Schmerzen.

Nachts um vier Uhr bittet er mich um Papier und einen Stift, er müsse sich mal kurz was notieren.

Als ich ihm Stift und Papier reichte, fragte er mich, was ich ihm denn da immer gegeben habe, er müsse sich das unbedingt aufschreiben, das wäre ja was, was endlich mal richtig helfen würde.

Er wollte sich das beim nächsten Mal, dass ihm was wehtun würde, auch in der Apotheke kaufen.

Ich musste ihn dann leider aufklären, dass sein Plan wohl  nicht ganz aufgehen würde.

Das Abführgranulat

Auf einer gynäkologischen Station.

Als ich noch Schülerin war, betreute ich ein Zimmer mit zwei älteren Damen.

Auf der Station war es üblich, die Medikamente auf das jeweilige Essenstablett der Patientinnen zu stellen.

Eine Patientin sollte ein Abführgranulat bekommen, welches ich ihr auch auf das Tablett stellte. Es gab eine Suppe und zum Nachtisch Quark.

Beim Abräumen sagte die Patientin zu mir, dass sie die Schokostreusel mit ihrer Bettnachbarin geteilt hätte. Das wäre ja sonst gemein gewesen, denn sie hätte ja keine gehabt.

Unter Lachen klärte ich die Patientinnen auf, dass das keine Schokostreusel waren…
Darauf lachten wir dann zu dritt weiter.

 

Die Wasserflaschen

Eine Kollegin, eine Schülerin und ich waren an einem Samstag gemeinsam im Frühdienst. Es war nicht ganz so viel los, so dass einige Zweibettzimmer nur mit einem Patienten belegt waren.

In einem der Zweibettzimmer lag ein ca. 80 Jahre alter Patient, der uns schon in der Übergabe vom Nachtdienst als unruhig beschrieben wurde.

Er hatte in der Nacht mehrfach den Rettungsdienst angerufen und nicht verstanden, dass er bereits im Krankenhaus war.

Beim Durchgang am Morgen war der Patient nicht nur unruhig, sondern stark desorientiert.

Um zu beraten, wie wir weiter verfahren sollten, holte ich meine beiden Kolleginnen hinzu. Wir standen also zu Dritt im Zimmer und ahnten nichts Böses, als der Patient nach einer Wasserflasche aus Glas griff und drohte diese zu werfen.

Meine Kolleginnen konnt...

Das Essen

Auf einer chirurgischen Station.

Eine Patientin sollte am Bein operiert werden und war starke Alkoholikerin. Da sie – im Wortsinne quasi doppelt – nüchtern bleiben musste, hatte sie ein Alkohol-Entzugsdelir entwickelt.

Als gegen Mittag klar wurde, dass die OP auf Grund eines Notfalls nicht mehr stattfinden würde, ging ich zu ihr ins Zimmer, um ihr etwas zu essen anzubieten.

Ich: “Frau Mustermann, was möchten Sie denn essen?”

Die Patientin starrte zunächst längere Zeit neben meinem Kopf in Richtung Wand, nickte dann, überlegte weiter und sagte schließlich: “Ja, das hört sich doch lecker an. Das nehme ich dann auch.”

Dumme Sache nur, dass ich ihre mir antwortende Halluzination nicht sehen konnte…

Der Hustenlöser

Auf einer herzchirurgischen Station.

Nach OPs bekommen unsere Patienten meist ACC als Hustenlöser, um das Brustbein zu schonen.

Eines Tages hatten wir einen ca. 70 jährigen Patienten, der nach einer Bypass-OP bei uns lag – ein rustikaler und gemütlicher Opa.

Da ich vergessen hatte, die ACC morgens gleich mit auszuteilen, brachte ich sie ihm etwas später ins Zimmer und sagte “Ich habe da noch was für Sie.”

Der Patient verzog das Gesicht und antwortete: “Och nee, die Dinger mag ich ja gar nicht. Die bringe ich immer nur ganz schwer runter.”

Ich versuchte ihn ein wenig mit den Worten “Ach, sooo schlecht schmecken die doch gar nicht” zu ermutigen und verließ den Raum.

Kurze Zeit später musste ich nochmal wieder zu dem Herrn ins Zimmer...