Kategorie Krankenhaus

Der Hustenlöser

Auf einer herzchirurgischen Station.

Nach OPs bekommen unsere Patienten meist ACC als Hustenlöser, um das Brustbein zu schonen.

Eines Tages hatten wir einen ca. 70 jährigen Patienten, der nach einer Bypass-OP bei uns lag – ein rustikaler und gemütlicher Opa.

Da ich vergessen hatte, die ACC morgens gleich mit auszuteilen, brachte ich sie ihm etwas später ins Zimmer und sagte “Ich habe da noch was für Sie.”

Der Patient verzog das Gesicht und antwortete: “Och nee, die Dinger mag ich ja gar nicht. Die bringe ich immer nur ganz schwer runter.”

Ich versuchte ihn ein wenig mit den Worten “Ach, sooo schlecht schmecken die doch gar nicht” zu ermutigen und verließ den Raum.

Kurze Zeit später musste ich nochmal wieder zu dem Herrn ins Zimmer...

Das erste Kind

Auf der Entbindungsstation.

Ein Paar Mitte Dreißig hatte ihr erstes Kind bekommen. Die Frau (und ihr Mann) waren sehr ungeduldig, weil nicht sofort Milch kam (für alle Fachfremden: Der Milcheinschuss erfolgt meist erst ab dem dritten Tag) und sie dachten, dass ihr Kind nicht genug Nahrung bekommen würde.

Am zweiten Tag nach der Entbindung stand dann der Mann plötzlich in der Tür des Dienstzimmers.

Vater: “Also, ich hab das jetzt mal probiert. Da kommt wirklich keine Milch!”

Kollegen: “Ähm… WAS haben Sie probiert?”

Und im gleichen Moment dämmerte es uns: Er hatte an der Brust seiner Frau genuckelt, um zu prüfen, ob Milch fließt oder nicht.

Der Morgenmuffel

Auf einer chirurgischen Station.

Ich betrat das Zimmer eines ca. 30jährigen Patienten, der nach einem schweren Verkehrsunfall zu uns gekommen war. Ein Bein musste leider amputiert werden, das andere war komplett eingegipst.

Die Laune des Herrn war mäßig. Nein, das wäre geschönt. Sie war mies. Er moserte aus seinem Rollstuhl über das Essen, die Reinigungskraft, die Nachtschwester.

Irgendwann reichte mir das ewige Gemecker und mir platzte heraus: “Meine Güte, sind wir heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder was?”

Noch während ich die letzten Worte sprach, zuckte ich innerlich zusammen, als mir einfiel, das DAS vielleicht nicht der passendste Spruch war.

Der Patient prustete jedoch sofort los und die schlechte Laune war verflogen.

Dies wurde dann der Running Gag, jedesmal wenn...

Der Essenswagen

Eines morgens auf einer chirurgischen Station.

Wir waren gerade dabei die Essenstabletts wieder einzusammeln, als mich eine Patientin ansprach:

Patientin: “Unglaublich! Ich habe heute morgen beobachtet, wie ein Obdachloser die Station betreten hat, sich einen Arztkittel überzog und sich dann aus dem Essenswagen ein Tablett heraus nahm. Ich meine, wie frech ist das denn? In ein Krakenhaus zu marschieren, sich als Arzt zu verkleiden und dort Essen zu klauen!?”

Ich “Oh, da müssen wir dann mal mehr drauf aufpa…”

Die Patientin unterbrach mich mitten im Satz: “DA! Das ist der Mann!”

Sie zeigte auf unseren spanisch-stämmigen Oberarzt, der gerade nach dem Bereitschaftsdienst aufgestanden war und sich mit wilden Haaren vor dem Duschen sein Frühstück aus dem Wagen genommen hatte, welches immer z...

Was? Beide?

In der unfallchirurgischen Ambulanz.

Ein Patient kam zur Begutachtung des Heilungsverlaufs nach einer Sprunggelenksfraktur zu uns in die unfallchirurgische Ambulanz.

Er kam in voller Arbeitsmontur und offensichtlich direkt von der Baustelle.

Ich geleitete ihn also in ein Behandlungszimmer und sagte: “So, Herry XY. Dann machen Sie schon mal beide Füße frei, der Arzt kommt dann gleich.”
Patient: “Wie beide?'”
Ich: “Na, den linken und den rechten halt.”
Patient: “Das… ähm… geht nicht…”
Ich: “Na so schwer wird’s wohl nicht sein… warum sollte das nicht gehen?”
Patient: “Ich hab nur einen gewaschen…!”

Der Verstorbene im Nachtdienst

Eine relativ frisch examinierte Kollegin hatte alleine Nachtdienst auf einer internistischen Männerstation.

Leider verstarb in dieser Nacht ein älterer Patient. Der diensthabende Arzt kam, stellte den Tod des Patienten fest und schrieb den Totenschein.

Für solche Fälle gab es im Haus eine Hauptnachtwache, die in solchen Fällen helfen sollte – leider hatte sie aber auf einer anderen Station mit einem Notfall zu tun, so dass sie nicht kommen konnte.

Auf die Frage der jungen Kollegin, was denn jetzt zu tun sei, riet die Hauptnachtwache ihr, das Bett mit der Leiche aus dem Zimmer zu holen und erst einmal in einem Nebenraum zu parken. Sie würde vorbei kommen, wenn sie Zeit hätte. Da in den anderen Räumen kein Platz war, entschied sich die Kollegin für den Spülraum.

Was die Hauptn...