Monatliches Archiv Mai 2015

Nur mal kurz…

Im Altenheim.

Kurz nach der Morgenpflege machen wir immer eine kurze Pause, um mit den Kollegen die neuesten Informationen auszutauschen.

Da das Wetter gut war wollten wir unser Treffen auf dem Balkon abhalten. Eine Kollegin kam schnellen Schrittes daher und wollte auf den Balkon.

Als sie mit einigem Anlauf die Türschwelle überqueren wollte, machte sie die schmerzhafte Erfahrung, dass man Balkontüren besser vorher öffnen sollte.

Dies sorgte bei ihr für eine kleine Beule und bei uns Umstehenden für großes Gelächter.

Eine leicht demente Bewohnerin stand nicht unweit des Geschehens, nahm ihre Brille ab, hielt sie der Kollegin hin und sagte mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht: “Hier, die brauchst dann wohl eher du” :)

Die Pause war perfekt. Jedenfalls für uns. :)

Die Nase

Privatstation.

Ein sehr betuchter Privatpatient klingelt nach seiner Hüft-TEP, um eine Bettpfanne zu ordern.

Da schaut er mich an und sagt: “Schätzchen, Sie sind ja ganz hübsch, aber an Ihrer Stelle würde ich mir die Nase richten lassen. Ich weiß, man verdient in der Pflege nicht viel, aber ich würde Ihnen auch was dazu geben weil Sie immer so lieb zu mir sind.”

Da weiß man doch manchmal echt nicht, ob man lachen oder weinen soll.


Kranke Pfleger meint: Der hätte von mir auch einen “neue Nase” verpasst bekommen…

Post-OP-Routine

Nachtdienst auf einer chirurgischen Station.

Ich übernahm einen Patienten nach einer größeren OP aus dem Aufwachraum. Da er schon im Spätdienst in den OP gebracht wurde, kannte ich ihn nicht.

Wir kamen also in sein Zimmer, ich kontrollierte nochmal seine Verbände und die Infusion. Da fällt mein Blick auf seinen Nachtschrank auf dem mehrere Ausgaben des Playboy lagen.

Ein bisschen verwundert über die Lektüre des Mannes verließ ich das Zimmer.

Kurze Zeit später klingelte es in dem Zimmer: Der Patient wollte seinen Laptop haben, den wir sicherheitshalber im Dienstzimmer eingeschlossen hatten.

Auf meine Frage, was er denn damit so spät noch wolle und ob er sich jetzt nicht lieber ausruhen möchte entgegnete er: “Da sind noch ein paar Filme drauf, die ich mir jetzt gerne anschauen würd...

Der Sohn

Eines Tages kam ich mit meinem Schüler in ein Patientenzimmer und begrüßte die neue Patientin freundlich und stellte mich als ihre Bezugspflegekraft des heutigen Tages vor.

Die gute Dame war ca. 80 Jahre alt und guckte mich sehr erfreut an und sagte: “Das glaub ich nicht! Das SIE hier jetzt arbeiten…!”

Ich konnte sie nirgends zuordnen, hatte aber auch erst vor drei Monaten auf der Inneren in diesem Krankenhaus angefangen und sagte daher nur “Ja, hat mich auch sehr gefreut, dass es geklappt hat”.

Die Patientin meinte dann nur: “Sie wissen nicht mehr wer ich bin oder? Unsere Jungs sind doch damals zusammen in eine Klasse gegangen! Wissen Sie das etwa nicht mehr?”

Mein Schüler hat nahezu fluchtartig das Zimmer verlassen, weil er sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte und auch ich mus...

Opas Zähne

Heute mal wieder eine Geschichte aus Patientensicht.

Mein Großvater ist gute 90 Jahre und hatte kürzlich einen CT-Termin.
Und weil er manchmal schon etwas vergesslich war, habe ich ihn begleitet.

Man hatte uns in Krankenhaus eine junge Pflegerin an die Seite gestellt die uns begleitet hat.

Bevor es los gehen sollte war die letzte Frage der jungen Frau dann: “Herr Mustermann, könnten Sie mit bitte noch ihre Zähne geben?”
Mein Großvater schaute sie sehr überrascht an und antwortete nur: “Es wäre mir eine Kunst!” und tat nichts weiter.

Die junge Frau versuchte nun verzweifelt irgendwie an sein Gebiss ran zu kommen, was er aber standhaft verweigerte.
Erst als sie kurz vor dem Zusammenbruch stand und mich rein rief, damit ich ihm die Zähne raus nehmen sollte, konnte ich auflösen dass me...

Augentropfen

In der chirurgischen Arztpraxis.

Ein etwas betagter Patient kam an einem Montag mit einem eingewachsenen Zehnagel in die Praxis.
Nach der Befunderhebung sollte zunächst ein Versuch mit antibiotischen Augentropfen versucht werden, wobei dem Patienten auch erklärt wurde, wie diese angewendet werden sollten – nämlich indem man sie auf den Zeh tropft.

Am Freitag sollte er dann wieder zur Kontrolle kommen.

Der Patient verließ die Praxis, kam nach 15 Minuten wieder rein, steht in der Anmeldung und sagt:
“Er hätte gerade vor der Apotheke gestanden und es hätte ihm absolut nicht eingeleuchtet, wie denn nun die Tropfen vom Auge bis in den Zeh wirken sollten.”

Ab dann wurden alle Patienten mehrmals bei dieser Art von Versorgung darüber informiert, das die Tropfen auf den Zeh gehören! 😉...