Nachtdienst auf einer chirurgischen Station.
Ich übernahm einen Patienten nach einer größeren OP aus dem Aufwachraum. Da er schon im Spätdienst in den OP gebracht wurde, kannte ich ihn nicht.
Wir kamen also in sein Zimmer, ich kontrollierte nochmal seine Verbände und die Infusion. Da fällt mein Blick auf seinen Nachtschrank auf dem mehrere Ausgaben des Playboy lagen.
Ein bisschen verwundert über die Lektüre des Mannes verließ ich das Zimmer.
Kurze Zeit später klingelte es in dem Zimmer: Der Patient wollte seinen Laptop haben, den wir sicherheitshalber im Dienstzimmer eingeschlossen hatten.
Auf meine Frage, was er denn damit so spät noch wolle und ob er sich jetzt nicht lieber ausruhen möchte entgegnete er: “Da sind noch ein paar Filme drauf, die ich mir jetzt gerne anschauen würde.”
“Oh – und wo Sie gerade hier sind, können Sie den Katheter gleich entfernen? Der stört dann nur.”
Und wie ich mich noch fragte, was der Patient denn für Filme schaut, bei denen man keinen Katheter gebrauchen kann, dämmerte es mir.
Auf meinen entsetzten Blick bekam ich vom Patienten nur ein vielsagendes Grinsen und die Bitte nicht zu stören…
Ich würde ja mal vermuten, der Patient ist stolzer Besitzer dieses Artikels. 😀
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