Auf einer chirurgischen Station.
Eine ältere Patientin, nennen wir sie mal “Frau Mustermann”, schon von einer fortgeschrittenen Demenz geplagt, aber noch recht flott zu Fuß, hatte die Angewohnheit, sich ihrer Kleidung zu entledigen.
Das hatten die Pflegekräfte der Station – inklusive mir, der nur zur Aushilfe da war – bereits öfters erlebt. Von daher wunderte ich mich auch nicht groß als Frau Mustermann untenrum nackt im Bett lag, als ich ins Zimmer kam.
Ein freundliches “Frau Mustermann, soll ich ihnen mal helfen, die Hose wieder anzuziehen?” später ging dann die Suche nach besagtem Kleidungsstück (und der Unterhose darunter) auch schon los – und sollte mich fast eine Viertelstunde beschäftigt halten.
Im Bett? Nicht zu finden.
Darunter? Auch nichts.
Auf den Stühlen? Im Bad? In den Schränken? Nirgendwo waren Frau Mustermanns Beinkleider aufzutreiben.
Dann erst dämmerte es mir: dies war gar nicht Frau Mustermanns Zimmer und das Bett, in dem sie lag, gehörte einem anderen Patienten, der gerade zur Untersuchung war.Ihre Kleider? Lagen in ihrem Zimmer.
Die Gute hatte sich dort ausgezogen und war dann, untenrum nackt, ins Nachbarzimmer gestiefelt, wo sie es sich gemütlich gemacht hatte. 😀
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